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BVMW Frankfurt Rhein-Main, Cornelia Gärtner, Friedemann Höfig, Networking, Unternehmer-Netzwerk

Gesundheitsmanagement und Corporate Design

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Beim ersten Last Tuesday in den goldenen Zwanzigern des 21. Jahrhunderts konnten wir zwei Vorträge mit hohem Nutzwert genießen. Unser Gastgeber war das Gesundheitszentrum der IKK Südwest in Wiesbaden, nochmals herzlichen Dank an dieser Stelle. In diesem Mini-Fitness-Center hat man sich sofort wohl gefühlt, natürlich auch wegen des besonders schmackhaften und gesunden Buffets mit frischem Brot und hervorragender Gulasch- und Linsensuppe. Aber das gab’s ja erst nach den Vorträgen. Vor den Vorträgen wurde der Kreislauf in Wallung und die eigene Mobilität auf den Prüfstand gestellt von der Pilates- und Faszien-Trainerin Uta Gotschlich.
Mit ihrem Training schafft sie es, die Begeisterung zu wecken, mit kleinen Übungen große Erfolge für einen selbst zu schaffen. Perfekte Übungseinheiten in Unternehmen im Rahmen von betrieblichem Gesundheitsmanagement und Gesundheitstagen.

Ike Schuster, Projektleiter Gesundheitsförderung der IKK Südwest, stellte den Anwesenden, etwa 40 Unternehmerinnen und Unternehmern aus KMUs, die psychische Gefährdungsbeurteilung im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements vor. Da wir das Thema aus unternehmerischer Sicht betrachten, sehen Sie uns bitte nach, wenn wir uns im Folgenden vor allem unternehmerischen Risiken und deren finanziellen Auswirkungen widmen. Eine psychische Gefährdungsbeurteilung wird oft, nicht zuletzt auch aus falsch verstandenen sozialen Gründen, als nicht notwendig erachtet. Dabei sind die potentiellen Auswirkungen nicht nur für den Betroffenen, sondern auch für das Unternehmen oft erheblich.
+ Jeder dritte Arbeitnehmer leidet dauerhaft unter Stress. Wie ist das in Ihrem Unternehmen? Nicht nur manchmal – dauerhaft. Ein Drittel Ihrer Belegschaft!
+ Der Anteil Beschäftigter mit einer psychischen Erkrankung oder Verhaltensstörung ist zwischen 2005 und 2018 kontinuierlich von 5 Prozent auf fast ca. 16 Prozent gestiegen.
Warum das so ist, kann man nur spekulieren. Vielleicht die zunehmend komplexer werdenden Aufgaben aufgrund der Digitalisierung, der Globalisierung und ihrer derzeitigen Gegenentwicklung? Wobei komplexer bedeutet, zum einen komplizierter, zum anderen aber auch zunehmend dynamischer. Komplizierte Dinge immer schneller erledigen zu müssen führt zu Stress. Eigentlich logisch.
+ Die durchschnittliche Dauer psychisch bedingter Krankheitsfälle ist mit 40,1 Tagen pro Fall dreimal so hoch wie bei anderen Erkrankungen (13,0 Tage).
Das bedeutet für Sie als Unternehmer ein dreifach erhöhtes Risiko bis ziemlich genau an die sechswöchige Lohnfortzahlung.
+ Im Handwerk lag die durchschnittliche Dauer psychisch bedingter Krankheitsfälle bei 29 Tagen pro Fall gegenüber 13 Tagen durchschnittlicher Arbeitsunfähigkeitsdauer.
Zumindest scheinen die Handwerker bei psychischen Erkrankungen schneller zu gesunden als in anderen Unternehmen (29 Tage gegenüber 40,1 Tagen). Weniger Digitalisierung? Ein bisschen mehr Bewegung?
Fazit: Gesundes Arbeiten scheint gar nicht so einfach zu sein. Die Pflicht des Arbeitgebers zur Psychischen Gefährdungsbeurteilung ist übrigens gesetzlich verankert.
Ike Schuster und die IKK Südwest helfen jedoch gerne mit einem eingängigen ABC-Konzept:
Analyse
Beratung zur Ableitung von Maßnahmen
Coaching zur Umsetzung von Maßnahmen
Die IKK Südwest zeichnet sich dabei aus durch ihre Projektplanung, gute Umsetzung und die finanzielle Förderung.

Aus Erfahrung kann ich Unternehmern unbedingt empfehlen, solche Angebote anzunehmen. Interessanterweise strahlt dieses Bemühen um “Qualität” in der Work-Life-Balance auch in andere Unternehmensbereiche aus, so dass sich auch Ihre unternehmensweite Produkt- und Servicequalität hebt. Der Nutzen übersteigt bei weitem die notwendigen Anstrengungen. Und wenn es dann noch gefördert wird …


Der zweite inspirierende und sehr humorvolle Vortrag kam von einem Denksportler – Jürgen Hetz von der Friedrichsdorfer Denksportler Grafikmanufaktur [https://denksportler.com]. Er adressierte Corporate Design als Unternehmenswert und versuchte sich gleich an der Definition eines guten Corporate Design. Erst wenn Unternehmensphilosophie, Unternehmenswerte und Unternehmenskultur im Corporate Design erkennbar werden, kommen wir zu einer Corporate Identity, so dass Ihr Unternehmen eine Persönlichkeit bekommt. Diese Persönlichkeit Ihres Unternehmens spricht dann genau die Kunden (und Mitarbeiter!) an, die zu Ihrem Unternehmen passen, Ihr Unternehmen wird sichtbar und unterscheidbar.

Der Rahmen ist wichtiger als der Inhalt – eine steile These, provokant und nicht ganz ernst gemeint mit dem Beamer an die Wand geworfen. Immerhin machen die Denksportler tolle Sachen, unter anderem Etiketten für Weinflaschen einer Vielzahl von Winzern sowie Cover für Bücher und Krimis. Da bin ich persönlich, sowohl bei Wein als auch bei Krimis, schon eher Fan des Inhalts. Aber es soll ja auch sogenannte Etikettentrinker geben
Aber im Ernst: Eine Diskussion mit den Denksportlern über Rahmen und Inhalt des eigenen Unternehmens kann ich nur jedem empfehlen, der mit Mitteln des Corporate Design sichtbarer und unterscheidbarer werden möchte.


Beim Last Tuesday kommen Themen von hohem Nutzen für das Publikum zur Sprache. Nicht jeder kann Speaker und nicht jeder kann Speaker beim Last Tuesday sein. Daher achten wir peinlich genau darauf, nur Speaker zuzulassen, die in ihrem möglichst unterhaltsamen Vortrag klipp und klar die Frage beantworten können, welche Werteorientierung ihres Kunden sie mit ihrem Produkt/ Service/ Dienstleistung unterstützen und so einen Wertschöpfungsbeitrag für das Unternehmen leisten. Wie helfen Sie als Speaker konkret Ihrem Kunden, seine monetären und nicht monetären Unternehmenswerte zu steigern?

Mein Fazit: Beide Vorträge haben die Vorgabe zu 100% erfüllt, wobei ich dem Denksportler Jürgen Hetz einen Hauch mehr Unterhaltsamkeit zusprechen möchte. Aber diesen kleinen Vorsprung konnten Ike Schuster und die IKK Südwest locker mit ihrem Buffet übertrumpfen. Eine äußerst gelungene Veranstaltung.


Dieser Artikel gibt nicht unbedingt die Vorträge so wieder, wie Sie die Vortragenden vielleicht gemeint haben, sondern so, wie ich sie verstanden und interpretiert habe, gewürzt mit ein paar möglicherweise ironischen persönlichen Anmerkungen des Verfassers

Klaus Rössler, Roessler ProResult Agentur und Beratung für Kommunikation und Digitales Business

Klaus Rössler

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